Lernräume gestalten

Ein Artikel von CampusTechnology zu neugestalteten Lernräumen der Saint Xavier University erinnerte mich an eine Zufallsbegegnung in der Mensa vor einiger Zeit.

Da kam ich mit einem Ingenieur der Gebäudemanagement Schleswig-Holstein (GMSH) ins Gespräch über unsere jeweilige Arbeit. Der Mitarbeiter der GMSH war zuständig für Installationen in den Gebäuden und wurde beinahe weiß im Gesicht, als ich von den E-Learning-Szenarien berichtete, die wir erproben: Internet-basierte Abstimmungssysteme in großen Veranstaltungen, elektronische Pinnwände zum Sammeln von Fragen und Ideen in Großgruppen usw. Die daraus resultierenden Anforderungen an WLAN aber auch Stromversorgung von hunderten von mobilen Geräten waren ihm sofort klar. Allerdings waren ihm diese Anforderungen bis dahin nie kommuniziert worden. Da zeigt sich leider – mal wieder – dass bei der Planung von Lernräumen einfach bekannte Muster in die Zukunft betoniert werden.

Wo kann man ansetzen, mit wem muss man sprechen, damit wir nicht weiter althergebrachte Lernkulturen buchstäblich zementieren, sondern wörtlich Raum für neue Lernideen schaffen?

PS: Ein weiterer Artikel in CT beschreibt den Umbau eines Einkaufszentrums zu einem Lernort des Austin Community College.

Known – Blogsoftware, E-Portfolio, soziales Netzwerk in einem

Viel spricht dafür, dass ein LMS nicht mehr ausreicht, um Lernen mit Medien im Internet zu gestalten. Welchen Anreiz haben Lerner umfangreiche Inhalte zu erzeugen, die ihnen nach Abschluss eines Kurses oder Studiums nicht mehr zugänglich sind, weil sie im LMS der den Kurs durchführenden  Institution liegen? Und an dieser Stelle funktioniert auch ein E-Portfolio nicht, wenn es keine Möglichkeit gibt, die eigenen Inhalte weiter zu nutzen oder zu exportieren.

Audrey Waters schildert auf ihrem Blog in dem Artikel „Beyond the LMS“, warum sie keine LMS mag und warum sie glaubt, dass es Zeit sei, die eigenen Daten selbst in die Hand zu nehmen.

Eine wunderbare Erklärung mit einfachsten Mitteln gibt Stephen Downes in diesem YouTube-Video:

In genau diese Richtung scheint Known zu gehen. Die Software im Beta-Status (GitHub) verspricht eine Mischung aus Blogsoftware, E-Portfolio und sozialem Netzwerk zu sein, bei dem die Nutzer entscheiden, wie öffentlich ihre Artikel sein sollen (Welt, Plattform, Kursgruppe). Artefakte können in LMS wie Moodle oder Blackboard exportiert werden oder über soziale Netzwerke wie Twitter und Facebook weiter publiziert werden. Alle Nutzer/-innen haben die Möglichkeit vollständige Sicherungen ihrer Daten zu machen (zum Format finden sich leider keine Angaben).

Das Ganze klingt spannend – auch wenn man die Funktionalität vielleicht ähnlich mit WordPress und ein paar Plugins realisieren könnte. Ein Newsletter bietet die Möglichkeit sich auf dem laufenden halten zu lassen.

Und noch eine Erklärung 😉

Tipps für die Gestaltung von Lernräumen von CT

Campus Technology schildert in einem ausführlichen Artikel, wie durch die Gestaltung von Lernräumen mit Möbeln und Technik die Voraussetzungen für aktives, kollaboratives Lernen verbessert werden können.