Warum im E-Learning das Rad ständig neu erfunden wird

Man geht zu einer Konferenz, vorn steht jemand und erzählt etwas zu Erkenntnissen aus einem „ganz neuem, tollen Projekt“ und man denkt, „Das habe ich doch schon alles gehört/gelesen/ausprobiert“.

So ging es auch Tony Bates, der sich anlässlich einer Tagung in seinem Blog wundert, warum Forschungsergebnisse zu E-Learning wenig Eingang in die Lehre finden. Als Beispiel führt er MOOCs an, deren Macher so täten, als sei bisher keine Forschung auf dem Gebiet der Online-Lehre vorhanden:

„MOOCs are the most obvious example. Andrew Ng, Sebastian Thrun and Daphne Koller – all computer scientists – designed their MOOCs without any consideration about what was already known about online learning – or indeed teaching or learning in general, other than their experience as lecturers at Stanford University. The same applies to MIT’s and Harvards’s courses on edX, although MIT/Harvard are at least  starting to do their own research, but again ignoring or pretending that nothing else has been done before. This results in mistakes being made (unmonitored student discussion), the re-invention of the wheel hyped as innovation or major breakthroughs (online courses for the masses), and surprised delight at discovering what has already been known for many years (e.g. students like immediate feedback).“ Tony Bates,  http://www.tonybates.ca/2014/11/05/the-dissemination-of-research-in-online-learning-a-lesson-from-the-eden-research-workshop/#sthash.cxYta1sY.dpuf

xMOOC-style Online-Master von Georgia Institute of Technology und Udacity

Das Georgia Institute of Technology und Udacity können erste Erfahrungen aus einem Master-Programm vorweisen, das Georgia Tech seit einem Semester anbietet, berichtet Inside HIGHER ED.

Wesentliche Erfahrungen bisher

  • Deckelung der ersten Kohorte auf 410 Studierende – mit Warteliste.
  • Viele Studierende sind Mitarbeiter des Sponsors AT&T.
  • Ziel ist, alle qualifizierten Bewerber aufzunehmen.
  • Bewerberzahlen für den Präsenzstudiengang sind um 30% gestiegen.
  • Die Ergebnisse der Online-Studierenden waren marginal besser.
  • Die Kommunikation der Studierenden hat sich schnell aus den offiziellen Foren in andere Online-Plattformen verlagert (Reddit, Facebook, Google+).
  • Es ist schwierig eine hinreichende Zahl qualifizierter Betreuer zu finden (kann es an der Entlohnung liegen?)

Studie: Herbst 2012 mehr als 10 Prozent Online-Studierende in USA

Das National Center for Education Statistics der USA hat eine Studie mit Zahlen vorgelegt, nach der mehr als zehn Prozent aller Studierenden im Herbst 2012 online studiert haben. Die Zahlen der Studierenden, die vollständig online studieren, schwanken je nach Bundesstaat zwischen 1,6% (Rhode Island) und 48,2% (Arizona) der gesamten Studierendenzahl.

Strategien um Online-Studierende aus der Isolation zu holen

Ein Artikel in Campus Technology beschreibt an Beispielen drei Strategien, um ein Gefühl der Isolation bei Online-Studierenden zu vermeiden:

  • Gruppenarbeit
  • Nutzung von Social Media (hier: u.a. Wikis, Foren)
  • Bereitschaft Lehrender Anfragen (schnell) zu beantworten

Online-Kurse mit Zertifikat deutscher Hochschulen (gegen Gebühr) – OpenCourseWorld

Heise berichtet vom Zusammenschluss deutscher Hochschulen (u.a. Universität des Saarlandes, LMU München, TU München, Universität Hamburg) auf der Plattform OpenCourseWorld.de.

Als erste Hochschule bietet die Universität des Saarlandes kostenlose Kurse an, die gegen eine Gebühr (95,- €) mit Zertifikat der Hochschule abgeschlossen werden können.

Financial Times: Bertelsmann steigt in Discount-Universität ein

Laut der Financial Times steigt Bertelsmann im Online-Bildungsmarkt der USA bei einer „Discount-Universität“ ein.

http://www.ftd.de/wissen/leben/:onlinehochschule-bertelsmann-steigt-in-discount-universitaet-ein/70052747.html