Arbeiten mit dem Lightboard: Videos mit Präsentationen verschmelzen

Beim Drehen mit dem Lightboard ist es manchmal ganz nett z.B. fertige Grafiken einzublenden, die man dann mit Erklärungen versehen kann.
Man kann das machen, indem man das Bildsignal der Kamera mit dem Bildsignal einer Präsentation zusammenführt. Die Ausgabe ist dann für Präsentierende auf einem Monitor zu sehen und sie müssen Anmerkungen oder Notizen auf der Glastafel nach diesem Bild platzieren – das erfordert einiges an Übung, sieht aber schön aus (wenn man es kann).

Alternativ kann man auf dem Lightboard eine milchige Fläche schaffen, auf die man von vorne projiziert und von hinten schreibt. Diese Methode wird in diesem Video erklärt. Sie ist besonders einfach umzusetzen und anzuwenden.

Modifikationen am Lightboard

Ich habe verschiedene Wege ausprobiert, um eine Projektionsfläche zu schaffen. Allen gemeinsam ist, dass die Oberfläche von der Kamera betrachtet vor das Lightboard montiert wird, damit man von der Rückseite schreiben kann.

Der erste Versuch war eine geschliffene Plexiglasplatte.

PPT auf Lightboard und geschliffener Plexiglasscheibe

Die notwendige Qualität beim Schliff zu erreichen, um eine gleichmäßige Ausleuchtung zu haben, hat mich abgeschreckt. Denn das Aufrauen mit Schleifpapier erfordert einen extrem gleichmäßigen Schliff, damit man keine Schlieren sieht (s. Foto oben). Man sieht an dem Probestück auch sehr gut, dass die im Bild sichtbare Kante sehr glatt geschnitten sein muss, damit Ausrisse im Material kein Licht streuen. Deshalb probierte ich eine satinierte Kunststofffolie auf einer klaren Plexiglasscheibe aus.

Die Folie blasenfrei aufzubringen ist fast unmöglich. Als es mir mit Netzmittel und Wasser aus einem Zerstäuber halbwegs gelang, war die Lichtdurchlässigkeit zu gering, um die Schrift auf der Rückseite gut lesen zu können.

Folie auf Lightboard

Das vorläufig beste Ergebnis erzielte ich mit der Schutzfolie meiner satinierten Kunststofffolie, die ich eigentlich schon in den Müll geben wollte. Daher hat sie auch ein paar unschöne Knickstellen, die im Video zu sehen sind. Für die Folie spricht, dass sie mit doppelseitigem Klebeband schnell am Lightboard angebracht ist (s. Video).

Die angeschliffene Plexiglasplatte lieferte das beste Ergebnis. Leider. Denn bei den Baumärkten vor Ort war keine fertige Platte zu bekommen und derzeit ist es in meiner Werkstatt viel zu kalt, um ein paar Stunden penibel an der Platte zu schleifen. Wenn der Frühling kommt…

Beamer

Wenn man im Präsentationsprogramm nicht komplett spiegelbildlich arbeiten möchte (MS PowerPoint kann das nicht!) ist ein Projektor mit der Option Rückprojektion ein Muss.

Die Rückprojektion erzeugt für die Präsentierenden auf dem Lightboard eine seitenrichtige, lesbare Ansicht, die in der Nachbearbeitung genauso horizontal gespiegelt wird wie der restliche Tafelschrieb.

Der Projektor muss dabei in der Achse Kamera-Lightboard und ober- oder unterhalb des Sichtfeldes der Kamera platziert sein, damit er nicht als Reflexion im Video auftaucht. Dazu muss der Projektor über eine entsprechende Kompensation verfügen, damit das Bild nicht verzerrt erscheint (z.B. Rechtecke als Trapeze). Alle für Deckenmontage geeigneten Projektoren sollten funktionieren.

Erstrebenswert ist ein hoher Kontrast und eventuell eine erhöhte Farbintensität.
Die Helligkeit sollte so niedrig gewählt werden, dass sich keine Kanten der Projektion auf dem Bild bzw. der matten Oberfläche abzeichnen. Bei zu hoher Helligkeit wird aus Schwarz ein dunkles Grau, dessen Licht auf der mattierten Fläche sichtbar ist.
Der Beamer muss genau auf die mattierte Fläche des Lightboards fokussieren.
Verfügt der Projektor über einen Zoom und ist er z.B. fest unter der Decke installiert, macht es Sinn, eine Markierung auf dem Stellrad für Zoom zu machen, bei der die Projektionsgröße mit der markierter Fläche in der Präsentationsvorlage (s.u.) für Lightboard-Präsentationen korrespondiert.

Powerpoint, Impress etc.

Bei schwarzem Hintergrund (Lightboard) sollten auch die Folien mit schwarzem Hintergrund anlegt werden.
Große helle Flächen eignen sich nicht gut für die Projektion.
Diagramme mit kräftigen Farben und hohen Kontrasten sind gut geeignet.
Statt schwarzer Schrift ist für einen guten Kontrastumfang immer weiße Schrift zu benutzen.
In einer Vorlage des genutzten Präsentationsprogramms sollte man mit einem Rahmen den nutzbaren Bereich für Grafiken markieren.
Auch die Einspielung von Filmen ist möglich, kann aber Probleme beim Kontrastumfang und damit der Sichtbarkeit verursachen.
Die Präsentation sollte mit einer vollständig schwarzen Folie beginnen und enden, damit das Präsentationsprogramm am Ende nicht ungewollt auf den Desktop des Rechners umschaltet.

Computer

Auch auf dem für die Präsentation benutzen Computer sollte man einen schwarzen Desktophintergrund ohne Icons wählen, falls die Präsentation ungewollt beendet wird.

Kamera

Ein wichtiger Faktor ist das Abschalten des Autofokus und das manuelle Fokussieren auf einen Punkt zwischen Präsentierenden und der Oberfläche des Lightboards. Für die notwendige Tiefenschärfe sorgt dann eine kleine Blendenöffnung (s.a. Arbeiten mit dem Lightboard: Brennweite der Kamera ). Am Video oben kann man sehen, was passiert, wenn man dem Autofokus der Kamera diese Arbeit überlässt…  😉

Werden an der Kamera nicht geeignete Belichtungszeiten eingestellt, so fängt das Projektorbild an zu flimmern. Dieses Bildflimmern kann man durch geeignete Belichtungszeiten weitestgehend unterdrücken.

Kameras mit Fernsteuerung über eine App für Handy oder Tablet sind sinnvoll – besonders wenn man  allein arbeitet.

Licht

Man sollte beachten, dass möglichst wenig Licht auf die mattierte Fläche fällt, da sonst der Beamer mehr Helligkeit braucht bzw. die Lesbarkeit leidet.

Ton

Gängige Projektoren sind mit ihrem Lüftergeräusch als Hintergrundgeräusche in der Aufnahme zu hören. Mögliche Abhilfen wären:
– Ein gerichtetes Mikrofon auf den/die Präsentierende(n). Der Nachteil ist eine sehr eingeschränkte Bewegungsfreiheit hinter dem Lightboard.
– Nachbearbeitung beim Videoschnitt: In dem Video oben habe ich mit der Rauschunterdrückung von Camtasia die Lüftergeräusche reduziert. Die vom Programm vorgenommene Einstellung war dabei zu aggressiv und erzeugte einen unnatürlichen, fast synthetischen Sprecherton. Ein Reduzieren der Ansprechschwelle auf einen Kompromiss zwischen Klangqualität der Sprache und Hintergrundgeräusch war nötig.
– Letzte Möglichkeit: ein leiser Projektor… 😉

Tutorial der Profis von Learning Glass Solutions:

Arbeiten mit dem Lightboard: Brennweite der Kamera

Schema Lightboard

Bildwinkel:
Mein größtes Problem beim Einsatz einer Webcam zum Filmen war der große Bildwinkel der Webcam. Das ist mittels zweier Grafiken schnell erklärt.

Weitwinkelobjektiv

Schema Brennweite Weitw
Beim Weitwinkelobjektiv geht man nah an das Lightboard heran. Das Objektiv erfasst einen relativ großen Bildwinkel hinter dem Lightboard, weshalb der Hintergrund entsprechend breit und hoch(!) sein muss. Da das Objektiv aber auch die entsprechenden Reflexionen des Lightboards einfängt, muss auch das Hintergrundsystem hinter der Kamera entsprechend breit und hoch(!) sein.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Beleuchtung sehr weit von der Seite kommen muss, um sich nicht im Lightboard zu spiegeln.

Ein weiteres Problem sind perspektivische Verzerrungen (insbesondere stürzende Linien). Um diese zu reduzieren, muss die Kamera exakt waagerecht und senkrecht auf die Mitte des Lightboards ausgerichtet sein. Ansonsten kann es passieren, dass aus einem gezeichneten Rechteck ein Trapez wird.

Teleobjektiv

Schema Brennweite Tele

Beim Teleobjektiv ist leicht zu erkennen, dass die benötigte Breite und Höhe der Hintergrundsysteme viel kleiner ist (vergleiche jeweils zur Breite des Lightboards).

Die Platzierung der Beleuchtung ist ebenfalls einfacher, da dafür mehr Platz vor dem Lightboard zur Verfügung steht. Allerdings benötigt man einen relativ großen Raum für die Aufnahmen.

Raumbedarf optimieren

Da sich bei beiden Varianten das Stativ und die Kamera auf dem Lightboard spiegeln können und in schwarze Tücher eingepackt werden müssen, böte es sich an, durch ein Loch im Hintergrund zu filmen. Wenn man die Hintergründe allerdings auch anders verwenden möchte, ist das nicht sehr schön. Damit wäre aber der Platz gewonnen, der zwischen Kamera und Hintergrund benötigt wird, um die Kamera zu bedienen. Außerdem wäre die bedienende Person auch nicht als Reflexion in der Aufnahme.

Arbeiten mit dem Lightboard: Aufnahmen mit „kleinem“ Budget

Diesmal habe ich versucht, möglichst wenig Technik einzusetzen und trotzdem ein passables Ergebnis zu erreichen.
Konkret habe ich die digitale SLR durch eine Webcam für 30,- Euro ersetzt und auch an anderer Stelle an der Kostenschraube gedreht.
Ob das von der Qualität noch akzeptabel ist, muss jeder für sich beurteilen – das kommt aber sicher auch auf den Einsatzzweck an. Auch, ob das „kleine“ Budget wirklich so klein ist, kommt auf den Blickwinkel an.

Arbeiten mit dem Lightboard: Lichtführung

Was passiert mit einem gemütlichen Wohnzimmer, wenn es zu einem Videostudio für ein Lightboard wird?*

In diesem Video zeige ich mein Setup für die Beleuchtung der Videos. Die Quintessenz meiner bisherigen Versuche ist, dass man gar nicht genug Licht haben kann. Besonders weiße Hintergründe finde ich schwierig auszuleuchten. Aber vielleicht gibt es auch dazu irgendwann noch ein Video.

*Antwort auf die Frage oben: Es wird sehr ungemütlich und praktisch unbenutzbar und ich darf mich glücklich schätzen, die zweitgeduldigste Frau der Welt zu haben. 🙂

Arbeiten mit dem Lightboard: Ton aufnehmen

In diesem Video vergleiche ich die Aufnahmequalität eines USB-Studiomikrofons mit der einer USB-Freisprechanlage.

Die Aufnahmetechnik selbst ist nicht Inhalt des Videos. In Stichworten funktioniert es aber so:

  • Der Ton wird doppelt aufgezeichnet:
    • auf der Kamera und
    • mit Audacity auf dem Computer.
  • Ein Händeklatschen liefert ein sichtbares Signal im Audioeditor des Videoschnittprogramms , um beide Tonspuren zu synchronisieren.
  • In Audacity dürfen keine Arbeiten vorgenommen werden, die die Länge der Aufnahme ändern.
  • Nach dem Synchronisieren wird die Tonspur der Kamera verworfen.

Aber vielleicht mache ich dazu mal ein neues Video mit dem Workflow…

Vergleichstest Boardmarker für das Lightboard

Update zum Test: Ausgerechnet der blaue popart-Stift ist mir beim Öffnen auseinander gebrochen. Tinte trat – zunächst – nicht aus. Bei dem Versuch die Teile wieder zusammenzudrücken, floss dann aber doch noch eine blaue Soße über Spüle und Arbeitsplatte der Küche.  🙁

Da es Feedback zum Ton gab („etwas dumpf“) habe ich mit verschiedenen Varianten der Tonaufnahme gespielt. Dazu gibt es demnächst das nächste Video.

Update: Digitalisierung der Lehre – Workshops J. Handke, Didaktiktag HS Wismar

Dank einer Einladung der Kollegen vom E-Learning-Team der HS Wismar durfte ich am 18.5. an zwei Workshops von Professor Jürgen Handke teilnehmen.

Herr Handke hat zahlreiche Preise für seine Lehre erhalten und ist einer der wesentlichen Vertreter des Konzepts des Inverted Classrooms in Deutschland.

Die beiden Workshops mit der vorangegangenen Keynote bildeten so etwas wie die Essenz der letzten zwei Bücher des Referenten (Patient Hochschullehre, Handbuch Hochschullehre Digital). Beide Bücher sind in der ELSE verfügbar (sobald ein Mitglied des Präsidiums das im letzten Jahr geliehene Handbuch Hochschullehre Digital zurück gibt).

Aufzeichnung der Keynote

In sechs Schritten die eigene Lehre digitalisieren

Im ersten Workshop erläuterte Herr Handke sein Konzept, in sechs einfachen Schritten mit der Digitalisierung der eigenen Lehre zu beginnen. Das gesamte Konzept beruht dabei darauf, die Wissensvermittlung teilweise aus der Präsenz in die Zeit vor der Veranstaltung zu verlagern. Die Präsenzzeit wird dann für vertiefende Übungen und Anwendung verwendet (Inverted Classroom).

  1. Welcher meiner Kurse hat ein hohes Potential für Standardisierung (d.h. enthält viele Inhalte, die sich bei jeder Durchführung wiederholen)?
  2. Welche Lerneinheit ist besonders von wiederholenden Elementen geprägt?
  3. Welche Inhalte dieser Lerneinheit sind besonders für die Digitalisierung (Video, Audio, Text) geeignet (Animationen, Grafiken, Simulationen, Experteninterviews)?
  4. Digitalisierung der Inhalte:
    1. Gibt es entsprechende Inhalte als OER (open educational resources) mit entsprechenden freien Lizenzen?
    2. Falls es keine OER gibt, werden entsprechende Ressourcen selbst erstellt.
  5. Bereitstellung der Inhalte auf Lernplattformen, YouTube oder anderen Kanälen.
  6. Nutzen der gewonnenen Zeit:
    1. Wie viel Zeit hat mir die Verlagerung der Wissensvermittlung aus dem Vorlesungsraum in das Vorfeld der Veranstaltung gebracht?
    2. Welche vertiefenden Übungen kann ich in dieser Zeit mit den Studierenden machen?

Die weiteren Tipps und Hinweise des Workshops würden den Rahmen dieses Blogeintrags sprengen. Bei Interesse melden Sie sich gerne bei mir (-1566) und/oder melden Sie sich zu unserem Einführungs-Workshop Inverted Classroom an.

Videoproduktion mit einfachen Mitteln

Der zweite Workshop widmete sich der eigenen Produktion von Videos mit den Werkzeugen Snagit und Camtasia. Die zahlreichen Beispiele für Funktionen der Programme und Kniffe zur Nutzung würden ebenfalls den Rahmen und die Form dieses Artikels sprengen. Vielleicht finden einige Eingang in eine mögliche Neuauflage unseres Workshops zu Screencasts. Bei Interesse stehe ich für Fragen gerne zur Verfügung (-1566).

Vielen Dank an Herrn Handke und die Kollegen in Wismar für den gelungenen Tag!

Weitere Information finden Sie auch auf den Seiten der Kollegen:  http://www.hs-wismar.de/was/aktuelles/veranstaltungen-termine/konferenzen-fachveranstaltungen/didaktiktag/

Dieser Blogbeitrag erschien zuerst auf dem E-Learning-Blog der HS Flensburg.

Kostenloses Webinar: Lehrvideos mit überschaubarem Aufwand – Einblicke in die Praxis

Am 16.11.2015 von 14.00 bis 15.00 Uhr gibt es auf e-teaching.org die Möglichkeit an dem kostenlosen Webinar „Lehrvideos mit überschaubarem Aufwand – Einblicke in die Praxis“ teilzunehmen.

Die Referenten sind Prof. Jürgen Handke von der Philipps-Universität Marburg – diesjähriger Preisträger des Ars legendi-Preises für Exzellenz in der Hochschullehre – und Prof. Jörn Loviscach von der Fachhochschule Bielefeld.

Auf diesem Wege auch noch herzliche Glückwünsche an Herrn Handke und Dank für die interessanten Geschichten zur Musikkultur der 70er Jahre am Rande der GMW2015. 😉

Dieser Blogbeitrag erschien zuerst auf dem E-Learning-Blog der HS Flensburg.

Videos mit Quizfunktion

Peter Baumgartner stellt in seinem Blog den Online-Dienst eduCanon vor.

Nach Anmeldung kann man in diesem Dienst YouTube- oder Vimeo-Videos mit interaktiven Quizelementen anreichern.

Ein Beispiel dafür findet sich am Ende des Blogartikels.


Source: Arne Möller auf E-Learning-Blog der FH Flensburg

Why my MOOC is not Built on Video

In ihrem gleichnamigen Blogbeitrag auf edSurge berichtet Professorin Lorena Barba, warum sie den teuren Einsatz von Videos in ihrem MOOC für überflüssig hält.


Source: Arne auf FH Flensburg