3D-Druck in der Lehrwerkstatt und im Schullabor

Durch einen Artikel über das Projekt RepRapable Recyclebot: Open source 3-D printable extruder for converting plastic to 3-D printing filament wurde ich an das RepRap-Projekt erinnert, das ca. 2008 eine große Begeisterung für 3D-Druck bei mir weckte (es folgten die üblichen Phasen des Gartner-Hype-Cyle 🙂 ).

Das RepRap-Projekt hat zum Ziel, eine Maschine zu konstruieren, die alle zu ihrem Bau benötigten Komponenten selbst herstellen kann. Alle Baupläne und die Software sind als Open Source frei zugänglich und nutzbar. Viele kommerzielle 3D-Drucker basieren auf den RepRap-Vorarbeiten.

Doch bei einem Besuch der Projektseiten vor ein paar Jahren sah das Projekt müde und vernachlässigt aus. Deshalb war ich angenehm überrascht, dass jetzt das Wiki viele aktuelle Einträge enthält.

Da über eBay chinesische RepRap-Bausätze schon unter 100,- Euro zu haben sind, ist der Bau eines 3D-Druckers im Rahmen einer Projektwoche oder eines Ausbildungsprojektes heute kein teures Unterfangen mehr.

Update 27.11.2019:
Um den Sicherheitsanforderungen in Schulen gerecht zu werden, hat das Projekt Tutolino einen 3D-Drucker mit Notaus, Filter/Lüftung, Überhitzungsschutz und verschließbarem Gehäuse entwickelt, der für Bildungseinrichtungen zum Preis von 499,- € als Bausatz zu haben ist.

Artikelfoto: Josef Prusa [GFDL 1.2], via Wikimedia Commons

Warum Ergebnisse der Lernforschung an Hochschulen nicht umgesetzt werden

Inside Higher Ed berichtet von einem einfachen Grund, warum Erkenntnisse zu neuen Lern- und Lehrmethoden nicht den Weg von der Forschung in die Lehre an Hochschulen finden: Lehrende haben Angst blöd vor ihren Studierenden dazustehen.

Die Anthropologin Lauren Herckis sollte dem Bereicht zufolge an der Carnegie Mellon University untersuchen, warum die Universität darin versagte, ihre eigene, führende Forschung zu studentischen Lernprozessen in die Lehre zu übernehmen.

Ein weiteres identifiziertes Problem der Untersuchung war, dass Lehrende überlieferte Vorstellungen davon beibehielten, was gute Lehre sei, selbst wenn es gegenteilige Beweise gab.

Außerdem waren laut Herckis Lehrende eher bereit, etwas Neues auszuprobieren, das sie sich selbst ausgedacht hatten, als erprobte Konzepte Anderer zu übernehmen.

Zum letzten Punkt passt ein Interview auf den Seiten des Hochschulforums Digitalisierung mit Armin Rubner von der Ludwig-Maximilians-Universität München. Herr Rubner äußert:

„Ein aktueller Ansatz in dieser Hinsicht wäre das so genannte Peer-Review-Verfahren, das bereits in einigen MOOCs seine Anwendung findet. So lernen die Studierenden bereits früh in Teams zusammenzuarbeiten und sich gegenseitig konstruktiv zu bewerten, aber auch, wie sie selbst von anderen – nach einem allen gemeinsam zugänglichen Bewertungsschema – bewertet werden. Das ist schon ein guter erster Schritt, wobei dieses Konzept noch weitergedacht werden sollte und sich bestenfalls evolutionär und nicht, wie häufig effektheischend verkündet, revolutionär entwickeln wird. Denn an solche Konzepte müssen sich alle Beteiligten erst einmal langsam herantasten und gewöhnen: Einerseits die Lehrenden, weil sie dann stärker Begleiter und Coaches von Bildungsprozessen werden, und andererseits die Lernenden, die Erfahrung sammeln müssen wie kritische Bewertungen konstruktiv zu vermitteln sind und wie es sich anfühlt, solcher Art von anderen „peers“ bewertet zu werden.“ Quelle: Hochschulforum Digitalisierung

Was aber soll an Peer-Reviews neu und gewöhnungsbedürftig sein, wenn diese Methode bei meinem Erasmus-Aufenthalt in Schweden – in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts – schon eine eine gut eingeführte und untersuchte Standardmethode des Unterrichts an schwedischen Hochschulen war? Wird hier das Rad neu erfunden?

Auch im Bereich Lernen mit Medien gibt es schon umfangreiche Untersuchungen. Deshalb muss nicht jede Methode oder jedes Szenario an jeder Hochschule erneut mit Pilotversuchen getestet und (gesondert) evaluiert werden. Wir dürfen hier einfach auf den Schultern unserer Vorgänger stehen und Erkenntnisse nutzen, die mit guter wissenschaftlicher Praxis gewonnen worden sind – schließlich ermitteln Physiker die Lichtgeschwindigkeit auch nicht jeden Tag aufs Neue. (Die meisten jedenfalls nicht. 😉 )

Ebenso sollte es heute jedem klar sein – oder zumindest erklärbar – dass die Wissensbasis heute so breit ist, dass kein noch so guter Experte die Möglichkeit hat im jeweiligen Fachgebiet alle relevanten Studien zu lesen oder auch nur zu kennen. Lehrende haben kein Wissensmonopol mehr, sondern sollten Lernende dabei unterstützen, sich systematische Wege durch das Wissensdickicht zu bahnen, welches für Lernende (wie Lehrende genauso!) mit einer unglaublichen Dynamik jeden Tag dichter wird.

Damit sollte auch die Angst schwinden, sich zu blamieren, weil man mal etwas nicht weiß oder etwas nicht auf Anhieb funktioniert.  Lehrende sind keine Enzyklopädien, sondern sollten Fachexperten/-innen sein, die Lernenden helfen sich in ein Fachgebiet einzuarbeiten, d.h. Wissen (im weiteren Sinne) zu erwerben, es anzuwenden, es kritisch zu hinterfragen und bestenfalls daraus Neues zu erschaffen.

Lehrpreis für E-Learning in den Naturwissenschaften

ARD-alpha berichtet in einem Video über die Gewinner des Preises Ars legendi des Stifterverbandes. Der Lehrpreis für exzellente Hochschullehre in der Kategorie Physik ging 2017 an Prof. Dr. Claudia Schäfle, Prof. Dr. Silke Stanzel und Prof. Dr. Elmar Junker von der Hochschule Rosenheim.

Das Video zeigt am Beispiel einer Veranstaltung den Einsatz von Just-in-time-teaching. Diese Veranstaltungsform ist eng verwandt mit dem Flipped Classroom bzw. Inverted Classroom.

Fragen zu den angewandten Methoden und der Umsetzung beantworte ich gerne.

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ELSE in Südafrika

Diese Woche dürfen Martin Kühn (Centre for Business and Technology in Africa) und ich Workshops an zwei südafrikanischen Hochschulen zur Einführung eines E-Learning-Kurses für Lehrende geben, die sich im Bereich E-Learning weiterbilden möchten.

Entwickelt wurde der Kurs von der ELSE für das Projekt PEESA (Programme on Energy Efficiency in Southern Africa), basierend auf der deutsch-dänischen Zusammenarbeit Teaching for Tomorrow (#teach4tom).

Es gibt lange Tage mit Phasen hoher Konzentration:

VUT

Aber auch Phasen der Entspannung unter dem Tafelberg:

Cape Town Cape Town

Weitere Berichte zu den Workshops gibt es, wenn wir wieder in Flensburg sind.

Mit Grüßen aus dem Südwinter

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Chatbots als Lehrende?

Die Washington Post berichtet von einem Online-Kurs in dem die Assistentin Jill Watson, die die Online-Foren betreute,  ein Computerprogramm war – ohne dass alle Studierenden dieses bemerkt hätten.

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Update: Digitalisierung der Lehre – Workshops J. Handke, Didaktiktag HS Wismar

Dank einer Einladung der Kollegen vom E-Learning-Team der HS Wismar durfte ich am 18.5. an zwei Workshops von Professor Jürgen Handke teilnehmen.

Herr Handke hat zahlreiche Preise für seine Lehre erhalten und ist einer der wesentlichen Vertreter des Konzepts des Inverted Classrooms in Deutschland.

Die beiden Workshops mit der vorangegangenen Keynote bildeten so etwas wie die Essenz der letzten zwei Bücher des Referenten (Patient Hochschullehre, Handbuch Hochschullehre Digital). Beide Bücher sind in der ELSE verfügbar (sobald ein Mitglied des Präsidiums das im letzten Jahr geliehene Handbuch Hochschullehre Digital zurück gibt).

Aufzeichnung der Keynote

In sechs Schritten die eigene Lehre digitalisieren

Im ersten Workshop erläuterte Herr Handke sein Konzept, in sechs einfachen Schritten mit der Digitalisierung der eigenen Lehre zu beginnen. Das gesamte Konzept beruht dabei darauf, die Wissensvermittlung teilweise aus der Präsenz in die Zeit vor der Veranstaltung zu verlagern. Die Präsenzzeit wird dann für vertiefende Übungen und Anwendung verwendet (Inverted Classroom).

  1. Welcher meiner Kurse hat ein hohes Potential für Standardisierung (d.h. enthält viele Inhalte, die sich bei jeder Durchführung wiederholen)?
  2. Welche Lerneinheit ist besonders von wiederholenden Elementen geprägt?
  3. Welche Inhalte dieser Lerneinheit sind besonders für die Digitalisierung (Video, Audio, Text) geeignet (Animationen, Grafiken, Simulationen, Experteninterviews)?
  4. Digitalisierung der Inhalte:
    1. Gibt es entsprechende Inhalte als OER (open educational resources) mit entsprechenden freien Lizenzen?
    2. Falls es keine OER gibt, werden entsprechende Ressourcen selbst erstellt.
  5. Bereitstellung der Inhalte auf Lernplattformen, YouTube oder anderen Kanälen.
  6. Nutzen der gewonnenen Zeit:
    1. Wie viel Zeit hat mir die Verlagerung der Wissensvermittlung aus dem Vorlesungsraum in das Vorfeld der Veranstaltung gebracht?
    2. Welche vertiefenden Übungen kann ich in dieser Zeit mit den Studierenden machen?

Die weiteren Tipps und Hinweise des Workshops würden den Rahmen dieses Blogeintrags sprengen. Bei Interesse melden Sie sich gerne bei mir (-1566) und/oder melden Sie sich zu unserem Einführungs-Workshop Inverted Classroom an.

Videoproduktion mit einfachen Mitteln

Der zweite Workshop widmete sich der eigenen Produktion von Videos mit den Werkzeugen Snagit und Camtasia. Die zahlreichen Beispiele für Funktionen der Programme und Kniffe zur Nutzung würden ebenfalls den Rahmen und die Form dieses Artikels sprengen. Vielleicht finden einige Eingang in eine mögliche Neuauflage unseres Workshops zu Screencasts. Bei Interesse stehe ich für Fragen gerne zur Verfügung (-1566).

Vielen Dank an Herrn Handke und die Kollegen in Wismar für den gelungenen Tag!

Weitere Information finden Sie auch auf den Seiten der Kollegen:  http://www.hs-wismar.de/was/aktuelles/veranstaltungen-termine/konferenzen-fachveranstaltungen/didaktiktag/

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CfP Workshop „Vorlesung – Quo Vadis?“ – Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik

Bis zum 2.5. können noch Vorschläge für Beiträge zu einem Workshop „Vorlesung – Quo Vadis? Lehre an der Schnittstelle zwischen Mensch und Technik“ im Rahmen der Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik eingereicht werden.

In dem ganztägigen Workshop ( 30.09. – 09:00 – 17:30h in Klagenfurt/Österreich) können sechs bis zehn Beiträge zu u.a. folgenden Themen behandelt werden:

  • Digitale Unterstützung der Präsenzveranstaltung
  • Wechselseitige Abhängigkeiten zwischen technischen Möglichkeiten und didaktischen Anforderungen bei Präsenzveranstaltungen
  • MOOC (Massive Open Online Course) oder SPOC (Small Private Online Course)
  • Partizipative und kooperative Lernsysteme
  • Live Feedback und Audience Response Systeme
  • Architektur von Lehr- und Lernportalen mit Fokus auf Präsenzveranstaltungen
  • Fragmentarisierung und Uberisierung der Lehre
  • Peer Instruction
  • Didaktischer Wandel in Präsenzveranstaltungen
  • Didaktisches Design für virtuelle Lernprozesse
  • Nutzerzentrierung und virtuelle Wissenstransformation

Bisher unveröffentlichte Beiträge von 5-8 Seiten werden im Proceedings‐Band der GI Jahrestagung in den Lecture Notes in Informatics (LNI) im Springer‐Verlag veröffentlicht.

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Nachlese: Workshop AK E-Learning „Elektronische Werkzeuge für die Zusammenarbeit in Präsenzveranstaltungen“

Am 12.04.2016 trafen wir uns, um im Rahmen eines Workshops verschiedene Werkzeuge für die Zusammenarbeit und Aktivierung in Präsenzveranstaltungen auszuprobieren.

Die getesteten Werkzeuge und – einige – der Ergebnisse sind in einem GoogleDoc abgelegt.
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Online-Kurs Aquaponik

2012 habe ich mal im Rahmen einer Fortbildung eine Machbarkeitsstudie zu einem Online-Kurs Aquaponik auf Basis von WordPress gemacht. Das Gerippe wollte ich immer mal weiterbauen – aber man kommt ja manchmal zu nix. Dann allerdings kamen plötzlich etliche Anfragen zu dem Aquaponik-Blog und zeitgleich hat Peter Baumgartner eine Serie von Beiträgen zu WordPress als LMS geschrieben (danke!). Beides hat mich angespornt wieder an dem Kurs zu arbeiten.
Der Prozess der Erstellung kann dabei live verfolgt und kommentiert werden. Ich sehe das als agile Produktentwicklung unter Beteiligung der Zielgruppe. 😉 Die ersten Seiten sind in der Rohfassung fertig.

Videos in der Hochschullehre

Förderung von Videos in der Hochschullehre: Begleitstudie untersucht Sicht der Studierenden an der Universität Leipzig.

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