Strategien um Online-Studierende aus der Isolation zu holen

Ein Artikel in Campus Technology beschreibt an Beispielen drei Strategien, um ein Gefühl der Isolation bei Online-Studierenden zu vermeiden:

  • Gruppenarbeit
  • Nutzung von Social Media (hier: u.a. Wikis, Foren)
  • Bereitschaft Lehrender Anfragen (schnell) zu beantworten

Webinarreihe zu Trends und Herausforderungen der mediengestützten Weiterbildung

Die TU Dresden veranstaltet von Februar bis Juni 2014 eine Webinarreihe zum oben genannten Thema: http://q2pforum.file2.wcms.tu-dresden.de/

 

Lehrende lernen lehren als Lernende

Mal wieder ein schöner Satz von Debbie Morrison in einem lesenswerten Beitrag zu Lehrenden in in der Situation von Lernenden:

„It’s the instructors and faculty that make learning happen online, not the technology, yet mastery of using the technology as a tool provides a seamless experience; the technology becomes invisible and learning reigns.“

 

Kehrtwende bei Udacity

Sebastian Thrun bekennt:

„We’re not doing anything as rich and powerful as what a traditional liberal-arts education would offer you.“ (http://www.fastcompany.com/3021473/udacity-sebastian-thrun-uphill-climb)

Udacity wendet sich ab von Studierenden ohne ersten Hochschulabschluss und hin zu Unternehmen und Master-Studien. Der oben verlinkte Artikel erzählt dazu in Länge die Geschichte hinter Udacity und beleuchtet die Probleme dabei die Universität durch Bildungsfernsehen zu ersetzten. Nicht erwähnt wird, dass es auch vor xMOOCs schon Forschung – und Erkenntnisse! – zu Online-Lehre gab (s.a. Kommentar von G.Reinmann im Blog von S.Hofhues zu MOOCs).

 

Englischunterricht online zum Kampfpreis von 30,-Euro/Stunde

Busuu.com bietet für 14.99€/h angeblich individuell auf den Lerner abgestimmten Englischunterricht in Videokonferenzen mit vorgeblich erfahrenen, muttersprachlichen Englischlehrern an.

Dreißig Euro pro Stunde wären für guten Sprachunterricht schon wenig für die Lehrenden, wenn diese sich selbst versichern und ernähren können sollen. Nach Abzug der Vermittlungskosten und technischen Bereitstellung durch Busuu kann da für die Lehrkräfte aber nichts übrig bleiben. Prekariat 2.0.

Berufliche Weiterbildung mit Webinaren und Blogs

In einem Artikel auf Checkpoint E-Learning stellt Martin Greff von der Akademie Deutscher Genossenschaften ADG e. V. ein „Methodenmodell 2.0“ vor.

Schlichter gesprochen, sieht danach E-Learning so aus:

  • Kick-off und Sprechstunden finden als „Webinar“ = Videokonferenzen statt.
  • Es gibt Selbstlernphasen, die in Blogs dokumentiert werden.
  • Dozenten bewerten Artefakte auf den Blogs als Prüfungen.
  • Teilnehmer können gegenseitig Beiträge bewerten.

Das Ganze wird es am 5. Februar 2014 um 15.45 auf der Learntec in Karlsruhe als Vortrag geben.

Ein Leben für eine ungesendete E-Mail oder: Mal wieder MOOCs an Hochschulen…

Manchmal schreibt man im ersten Reflex eine E-Mail, die man mit Pause und zweiter Lektüre dann doch nicht abschickt. So erging es mir mit einer Antwort auf einen Linktipp, der mich mit dem Hinweis „lesenswert“  auf einen Artikel in der „FAZ“ aufmerksam machte.

Der Inhalt des Artikels erschien mir mehr als schlampig recherchiert und argumentiert. Entsprechend sah meine Antwort aus. Da sowohl der Geber des Linktipps als auch der Verteilende sehr nette, anständige Menschen sind und ich nicht möchte, dass sie die Kritik auf sich persönlich beziehen, habe ich die Antwort nicht gesendet. Aber als Erwiderung auf den Artikel in der „FAZ“ taugt sie vielleicht trotzdem:

Hallo X, lieber Herr Y,

als Glosse lebt der Artikel in der „FAZ“ natürlich von der Übertreibung. Bei aller Übertreibung sollte aber journalistische Sorgfalt nicht vergessen werden – selbst wenn der Autor nur Professor für Amerikanistik und nicht Journalist ist.

Es beginnt schon mit der Bemerkung, dass mit MOOCs demnächst die dickste Sau durchs Dorf getrieben werde. Diese Sau kann aber kaum noch getrieben werden. Sie hat sich nämlich bereits totgelaufen und hängt wahrscheinlich ausgeblutet und ausgeweidet an einer Leiter im Hinterhof von Professor Schulmeister.

Ebenso falsch ist, dass es sich bei MOOCs um a) Lehrplattformen handele und diese b) erstmals 2012 von Coursera betrieben worden seien. Sie sind a) Lernformen (keine technischen Plattformen) und stammen b) aus Kanada, wo sie ihre Schöpfer (Siemens, Downes) 2008 mit einer eigenen Lerntheorie verbanden (connectivism). Das, was später unter dem Begriff MOOC populär wurde, folgt eher altertümlichen Lerntheorien und kann als – hoffentlich erfolgloser – Wiederbelebungsversuch der Vorlesung (im Wortsinne) auch als Vorlesung 2.0 bezeichnet werden.

Daher empfinde ich den Anreißertext des Artikels „Die universitäre Lehre im Internet. Eine Warnung.“ als völlig irreführend, da hier jemandem das Wort erteilt wurde, der mit wenig Differenzierung und mit Halbwissen argumentiert.

Aus meiner Sicht ist das Kernproblem für Hochschullehrende mit MOOCs der US-amerikanischen Darbietungsform nicht, dass sie die Qualität der Lehre langfristig senken werden, da Administrationen darin nur ein Einsparpotential sehen und nutzen. Das Kernproblem ist, dass diese Videoaufzeichnungen von „Stardozenten“ deutlich machen, dass im 21. Jahrhundert bei den gegebenen Bandbreiten zur Verteilung von Inhalten kein Student – und kein Finanzminister – Professoren braucht, die im zwanzigsten Jahr die gleichen Inhalte und Witze in einem Raum vortragen, in dem sich die studierende, passive Zuhörerschaft drängt.

Schreibmaschinen sind nicht vom Markt verschwunden, weil niemand mehr schreibt. Das Gegenteil ist bekanntlich der Fall. Schreibmaschinen sind vom Markt verschwunden, weil es keinen Bedarf mehr für das angebotene Produkt gibt. Und so brauchen wir hochqualifizierte Professoren und Professorinnen nicht zur Weitergabe von Inhalten – für diesen Zweck finden sich andere Mittel – wir brauchen Sie (das große „s“ ist kein orthographischer Fehler), um Lernenden zu helfen, Sinn aus den im Überfluss verfügbaren Informationen zu schöpfen.

Die hierfür zu entwickelnden didaktischen Konzepte werden selbstverständlich auch das Internet nutzen. Denn was für die eine noch „Neuland“ ist, ist für die meisten von uns doch schon voll in der Lebensrealität angekommen. Die Frage kann also nicht sein, welche – oder gar ob – Medien zur Weitergabe von Wissen verwendet werden. Die Frage lautet: Wie organisieren wir Lernen mit den zur Verfügung stehenden Mitteln und Medien am wirkungsvollsten? Die Antwort mag im Einzelfall auch „mit Kreidetafel, Schwamm und lebhafter Diskussion“ lauten. Wer aber darauf keine Antwort findet, muss allerdings fürchten, von amerikanischem Bildungsfernsehen verdrängt zu werden.

Mit freundlichen Grüßen und Dank für die Zeit, die Sie sich zum Lesen genommen haben

Arne Möller

(der sich – auf Reaktionen freuend – schon mal vorbeugend unter seinen Schreibtisch wegduckt 😉 )

Vergleichende Studie (D/USA) zu Lernen im Social Web

Eines der interessanten Ergebnisse in der Studie von Birgit Spies:

„… so scheint Lernen für deutsche Studierende eher verengt auf Informationsaufnahme und -wiedergabe und die Auseinandersetzung mit diesen gesehen zu werden, wobei nicht der Schritt hin zu einer bewussten Anknüpfung an eigene Lebenswelten gegangen wird – oder gegangen werden kann.“

So viel dann zu kompetenzorientierter Lehre an deutschen Schulen und Hochschulen…

http://lernen-im-social-web.com/

Wiki zu didaktischen Szenarien für Einsatz von Connect von Connect DACH Benutzergruppe

Bereit gestellt von der Fernuni Hagen findet sich unter http://wiki.fernuni-hagen.de/dachadobeconnect/index.php/Hauptseite ein Wiki mit didaktischen Tipps und Szenarien für den Einsatz von Adobe Connect und dessen verschiedenen Funktionen. Viele dieser Hinweise gelten natürlich auch für andere Systeme mit ähnlicher Funktionalität.